Im Datenaustausch sollen alle bereits erfassten Daten eines Bauprojektes, z.B. eines Leistungsverzeichnisses, anderen beteiligten Partnern zur Weiterverarbeitung elektronisch zur Verfügung gestellt werden.
Wollen diese Partner Informationen austauschen, müssen sie eine gemeinsame Grundlage vereinbaren. Die dazu notwendigen Konventionen sind in den Regelungen zum GAEB-Datenaustausch GAEB DA XML beschrieben. Sie sind als nationaler Standard anerkannt.
Dieser Datenaustausch unterstützt alle am Bau Beteiligten beim Austausch von Informationen zur Durchführung von Baumaßnahmen.
Innerhalb des GAEB werden in der Arbeitsgruppe 13 „Programmsysteme“ diese Grundlagen erarbeitet, mit allen Beteiligten abgestimmt und bedarfsgerecht fortgeschrieben.
Beteiligt sind die:
- Bauverwaltungen des Bundes und der Länder sowie die Kommunen,
- Architekten und Ingenieure,
- große Anwendergruppen wie z.B. die DB Netz AG,
- ausführende Bauwirtschaft,
- Hochschulen,
- DIN Deutsches Institut für Normung
- Bau-Softwarehäuser
Der GAEB definiert die Schnittstelle und setzt sie fachlich sowie dv-technisch um. Sie wird den Bausoftwarehäusern zur Verfügung gestellt. Diese integrieren die Reglungen der Schnittstelle DA in ihre Fachanwendungen. Für die korrekte Umsetzung der Schnittstellenbeschreibung sind die Hersteller der Fachanwendungen zuständig.
GAEB-Dateien sind strukturierte und standardisierte Formate, die nach den Regeln des GAEB aufgebaut sind und unabhängig von Hard- und Software über die GAEB-Schnittstelle ausgetauscht werden
Die GAEB-Schnittstelle – GAEB DA XML – ist eine strukturierte und standardisierte Schnittstelle, die nach den Regeln des GAEB aufgabaut ist. Sie ermöglicht den am Bau Beteiligten den elektronischen Austausch von GAEB-Dateien die Bauinformationen z.B. das Leistungsverzeichnis enthalten.
Diese Bauinformationen können zwischen den am Bau Beteiligten Partnern über verschiedene Wege elektronisch übermittelt werden. Die in der Schnittstelle korrekt umgesetzten Vorgaben des GAEB sorgen dafür, dass jedes EDV-System die übermittelten Daten korrekt übernehmen und verarbeiten kann.
Zunächst an der Dateiendung. Diese wird programmtechnisch vorgegeben und zwar:
Dateiendung z.B. | GAEB-Versionen | Beispiel |
---|---|---|
.D83 | GAEB 1990 | Datei.D83 |
.P83 | GAEB DA 2000 | Datei.P83 |
.X83 | GAEB DA 2000 XML GAEB DA XML |
Datei.X83 |
Die Datenaustauschphasen bestimmen den Inhalt einer Datei im GAEB-Format.
Die Benennung der Austauschphasen DA 81 bis DA 86 sind in allen DA-Versionen gleichlautend.
GAEB-Dateien können mit geeigneter AVA- bzw. Kalkulations-Software, die eine entsprechende GAEB-Schnittstelle integriert hat geöffnet und bearbeitet werden. Wenn diese Software nicht zur Verfügung steht, ist mindestens ein Anzeigewerkzeug (Viewer) erforderlich, das auch kostenfrei aus dem Internet geladen werden kann. Sollen GAEB-Dateien bearbeitet werden, muss der Viewer mit einer Ausfüllfunktion ausgestattet sein.
STLB-Bau stellt zusätzlich auch eine STLB-Bau-Ausschreibungsvorlage zur Verfügung, über die eine GAEB-Datei gelesen und auch bearbeitet werden kann.
GAEB-Konverter, GAEB-Viewer und ähnliche Produkte, die auf dem Markt angeboten werden, gehören zu den Werkzeugen, die im Umfeld des GAEBs zur Unterstützung der GAEB-Arbeit von Dritten in deren Verantwortung entwickelt wurden.ggf. das Kennzeichen für Textergänzungen:
(TA = Textergänzung Aufsteller und/oder TB = Textergänzung Bieter)
GAEB DA XML ist nicht genormt, gilt aber als nationaler Standard, der in der PAS 1067 dokumentiert ist.
Die Normung ist ein Ordnungsinstrument unserer technischen Welt. Die Normungsarbeit des DIN ist eine technisch-wissenschaftliche Dienstleistung. DIN-Normen sind auf Konsens aufgebaut.
Auf der anderen Seite gibt es technische Regeln und Vereinbarungen, die von einer Gruppe von Firmen oder Verbänden geschlossen werden. Für viele Regeln ist kein weitergehender Konsens mit allen Interessierten notwendig.
Dafür bietet das DIN einen neuen und effektiven Weg. Das ist die Erarbeitung und Veröffentlichung von öffentlich verfügbaren Spezifikationen PAS (PAS = Publicly Available Specification).
PAS können schnell erarbeitet werden. Und genau so schnell sorgt der mit dem DIN zusammenarbeitende Beuth Verlag für die Veröffentlichung der PAS.
Die Experten im DIN prüfen den Zusammenhang der PAS mit den deutschen, europäischen und internationalen Normen. Das Ergebnis wird auf der Seite 1 der PAS zusammengefasst.
Für den Inhalt dieses Dokumentes ist allein der Verfasser verantwortlich, der ebenfalls auf der Seite 1 genannt wird.
Das DIN stellt die PAS in Deutschland und weltweit über das Vertriebsnetz des Beuth Verlages zur Verfügung. Wie die bibliographischen Daten einer DIN-Norm werden diese in Katalogen, elektronischen Medien und im Internet aufgenommen. Ausländische Normeninstitute erhalten ein Exemplar der PAS.
Die CD zum Datenaustausch, die über den Beuth Verlag bezogen werden kann, enthält Informationen für die Programmierung der Schnittstelle und zum Aufbau eines Leistungsverzeichnisses.
Der GAEB-Datenaustausch mit GAEB DA XML enthält gegenüber den bisherigen Regelungen für den Datenaustausch von 1990 eine grundlegend geänderte Syntax.
Die Methode des DA 1990 ist zeilenorientiert. Das bedeutet, dass jede Zeile eine eigene Bezeichnung (z.B. ZA26 -Langtext-) mit zugehörigen Inhalten hat.
GAEB DA XML ist elementorientiert. Das bedeutet, dass für jede Information ein eigenes Schlüsselwort vorhanden ist. Damit ist der Weg zur modernen Datenkommunikation geebnet.
Z. Zt. wird der Austausch von LV-Daten um die Phase Rechnung erweitert. Ebenfalls wurden die Voraussetzungen zum Austausch von Daten für Kataloge, Kosten, Raum- und Bauteile, Ablaufplanung, Anfrage/Bestellung mit der Einführung von GAEB DA XML geschaffen.
Leider nein.
Verschiedene Softwarehäuser bieten Module zur Konvertierung an. Das gilt jedoch nur für Inhalte die sowohl im DA 1990 als auch im GAEB DA XML vorhanden sind.
XML – kurz für eXtensible Markup Language.
XML ist eine international anerkannte Beschreibungsprache; sie ist gleichzeitig eine Meta-Sprache, eine Sprache zur Definition der Struktur eines Dokuments. XML lässt die Verschlüsselung von Dokumenten und die Einbindung von qualifizierten elektronischen Unterschriften zu. Damit ist der elektronische Austausch des Bauvertrages möglich.
“DA” steht hier generell für “Datenaustausch”. Die einzelnen Austauschphasen werden mit “xnn” gekennzeichnet. Die Austauschdateien erhalten die entsprechenden Endungen “.xnn” “nn” steht für die jeweilige Austauschphase: z.B. “.x83 Angebotsaufforderung”.
x81, Leistungsverzeichnisübergabe – ist die Kennung einer Austauschdatei, die im Bereich der Planung in einem besonderen Format die LV-Daten des Architekt/Ingenieur dem Bauherrn (AG) übergibt.
x83, Angebotsaufforderung – ist die Kennung einer Austauschdatei, die in einem besonderen Format die LV-Daten des AG dem Bewerber übergibt.
x84, Angebotsabgabe – ist die Kennung einer Austauschdatei, die in einem besonderen Format die Angebotsdaten enthält und an den AG zurückgibt.
Derzeit veröffentlicht der GAEB keine Musterdateien zu GAEB DA XML. Auf der Internetseite des Bundesverbands Bausoftware e.V. (BVBS) stehen unter https://www.bvbs.de/zertifizierungen/ Prüfdatei für die Zertifizierung in verschiedenen Bereichen zum freien Download zur Verfügung.
Eine korrekte Umsetzung der GAEB-Schnittstelle in der Software garantiert u.a. eine vom BVBS vorgenommene Zertifizierung. Die Liste der zertifizierten Software-Produkte finden Sie unter https://www.bvbs.de/zertifizierungen/